Wer ein Ferienhaus einrichtet, steht vor einer besonderen Herausforderung. Es soll wohnlich, praktisch und leicht pflegbar zugleich sein. Die Ausstattung muss den Geschmack verschiedener Menschen treffen, ohne beliebig zu wirken. Dazu kommt: Viele Ferienhäuser stehen an Orten mit hoher Luftfeuchtigkeit oder salzhaltiger Luft – da zählt Langlebigkeit. Gute Planung zahlt sich aus, denn durchdachte Einrichtung spart später Arbeit, senkt Reparaturkosten und erhöht die Zufriedenheit der Gäste. Dabei geht es nicht um Luxus, sondern um kluge Lösungen, die Aufenthalte angenehm machen. Ein ergonomischer Stuhl, eine dimmbare Lampe am Bett, ausreichend Stauraum – all das bleibt oft länger in Erinnerung als das Design der Tapete. Auch im Badezimmer steckt viel Potenzial für Verbesserungen, insbesondere bei der Auswahl langlebiger Materialien. Vor allem kleine Räume wie Gäste-WCs oder Duschzonen profitieren von cleverer Gestaltung. Wer vorausschauend plant, erspart sich böse Überraschungen und Investitionen im Nachhinein.
Wohnräume: Atmosphäre mit wenig Aufwand schaffen
Ein Ferienhaus braucht keinen überladenen Wohnbereich. Was zählt, sind durchdachte Details, die für Behaglichkeit sorgen. Flexible Beleuchtung ist ein Muss: Eine Kombination aus Deckenlicht, Leselampen und dimmbaren Stehleuchten schafft je nach Tageszeit unterschiedliche Stimmungen. Möbel sollten robust und leicht zu reinigen sein, am besten mit abziehbaren Bezügen. Naturtöne, kombiniert mit einem Farbakzent – etwa durch Kissen, Teppiche oder Wandbilder – bringen Leben in den Raum. Wer möchte, kann auf regionale Elemente setzen, etwa durch handgemachte Keramik oder Bilder aus der Umgebung. Ein Kaminofen ist für kältere Monate ideal, sollte aber mit einer genauen Anleitung zur Nutzung versehen werden. WLAN und ein funktionierender Fernseher gehören heute zur Grundausstattung – auch wenn das Ferienhaus in einer abgeschiedenen Lage steht. Stauraum darf nicht unterschätzt werden: Körbe, Regale und Schränke helfen, Unordnung zu vermeiden. Wichtig ist, dass der Raum einladend wirkt, aber nicht überfrachtet ist.
Klare Linie im Bad: langlebig, pflegeleicht, attraktiv
Das Badezimmer eines Ferienhauses ist nicht nur funktional – es trägt viel zur Gesamtwirkung bei. Gerade in Regionen mit wechselndem Klima oder hoher Feuchtigkeit ist es entscheidend, auf robuste Materialien zu setzen. Die Dusche nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Eine Rückwand für die Dusche aus Acrylglas oder Alu-Verbundplatten vereint Optik und Zweckmäßigkeit. Im Gegensatz zu Fliesen gibt es hier keine Fugen, die schimmeln können. Der Einbau ist unkompliziert, das Design variabel – ob in Holzoptik, Betonlook oder schlichtem Weiß. Die Reinigung ist ein Kinderspiel, was besonders bei häufigem Gästewechsel ein Vorteil ist. Kombiniert mit einer bodengleichen Duschwanne entsteht ein moderner Look mit wenig Aufwand. Auch Wandnischen für Shampoo und Duschgel sollten eingeplant werden – sie sorgen für Ordnung und Komfort. Wichtig ist zudem, dass alle Armaturen hochwertig und kalkresistent sind. Mit solchen Maßnahmen wird das Bad zu einem Ort, der nicht nur sauber, sondern auch einladend wirkt.
Küche: funktional, intuitiv, vollständig
Die Küche ist einer der sensibelsten Bereiche in einem Ferienhaus. Gäste erwarten, dass sie auf Anhieb alles finden, was sie brauchen. Hier hilft ein klarer Aufbau: Besteck in Griffnähe, Töpfe gut sortiert, Elektrogeräte leicht bedienbar. Mikrowelle, Toaster, Kaffeemaschine und ein Geschirrspüler sollten nicht fehlen – selbst in kleinen Küchen. Eine Inventarliste in einer Schublade sorgt für Übersicht und hilft bei der Kontrolle nach der Abreise. Pfannen und Messer sollten solide, aber nicht zu teuer sein – schließlich wird alles häufiger benutzt als im eigenen Haushalt. Ein kleiner Vorrat an Salz, Öl und Kaffeefiltern kommt bei Gästen gut an und vermittelt Aufmerksamkeit. Die Arbeitsflächen sollten pflegeleicht und robust sein, etwa aus Kunststein oder Edelstahl. Farblich darf es ruhig etwas lebendiger werden – Küchen vertragen kräftige Töne. Ein großer Esstisch, der auch als Arbeitsplatz genutzt werden kann, ist eine sinnvolle Ergänzung.
Checkliste für die Ausstattung eines Ferienhauses
Bereich | Was nicht fehlen darf |
---|---|
Badezimmer | Rückwand Dusche, gute Beleuchtung, kalkresistente Armaturen, Fön, ausreichend Handtücher |
Küche | Geschirrspüler, Kaffeemaschine, Pfannen, Mikrowelle, Mülltrennungssystem |
Wohnzimmer | WLAN, TV, dimmbare Lampen, abwaschbare Bezüge, Beistelltisch |
Schlafzimmer | Verdunklung, ordentliche Matratze, Leselampe, Kleiderschrank, Ersatzbettwäsche |
Outdoor-Bereich | Sitzmöbel, Sonnenschutz, Grill, Mülleimer mit Deckel, Fahrradständer |
Allgemein | Erste-Hilfe-Set, Feuerlöscher, Anleitung für Geräte, Gästeordner mit wichtigen Infos |
Schlafbereich: Einfachheit, die zur Erholung führt
Ein gutes Bett ist das Herzstück jedes Schlafzimmers – auch im Ferienhaus. Matratze, Lattenrost und Kissen müssen zusammenpassen und regelmäßig überprüft werden. Zu harte oder durchgelegene Matratzen sind der häufigste Kritikpunkt in Online-Bewertungen. Auch Verdunklungsmöglichkeiten sind wichtig: Jalousien oder dicke Vorhänge sorgen für erholsamen Schlaf. Schränke müssen nicht riesig sein, aber ausreichend Platz für eine Urlaubswoche bieten. Eine kleine Ablage neben dem Bett, eine Leselampe und freie Steckdosen zeigen, dass an den Komfort gedacht wurde. Bettwäsche sollte schlicht, aber hochwertig sein – Baumwolle oder Leinen in gedeckten Farben wirken einladend. Ein großer Spiegel und ein Haken für Kleidung runden den Raum ab. Besonders schön ist es, wenn jedes Schlafzimmer einen eigenen Stil hat, ohne den Gesamtcharakter des Hauses zu verlieren.
Interview mit Innenarchitektin Carla Brenner
Carla Brenner ist auf Ferienimmobilien spezialisiert und berät Kunden deutschlandweit bei der Einrichtung von Zweitwohnsitzen und Mietobjekten.
Was ist bei der Einrichtung eines Ferienhauses wichtiger als bei einer normalen Wohnung?
„In einem Ferienhaus muss alles selbsterklärend, robust und optisch ansprechend sein. Die Ausstattung muss auf viele unterschiedliche Nutzer vorbereitet sein – das ist eine besondere Herausforderung.“
Welche Fehler sehen Sie am häufigsten bei Badezimmern?
„Zu viele Fugen, empfindliche Materialien und fehlende Ablagen. Besonders Duschbereiche werden oft nicht durchdacht – eine durchgängige Rückwand ist viel besser als kleine Kacheln.“
Wie geht man mit kleinen Küchen um?
„Raum ist nicht alles – Struktur ist entscheidend. Ein durchdachter Aufbau und Geräte, die einfach zu bedienen sind, machen den Unterschied.“
Was lässt ein Schlafzimmer sofort hochwertiger wirken?
„Ein gutes Bett. Punkt. Dazu kommt stimmungsvolle Beleuchtung, dezente Farben und das Gefühl von Ordnung.“
Wie wichtig ist der Außenbereich eines Ferienhauses?
„Extrem wichtig. Viele Gäste verbringen hier die meiste Zeit. Bequeme Möbel und Schattenplätze machen den Unterschied.“
Gibt es Materialien, von denen Sie abraten würden?
„Empfindliche Naturstoffe oder unbehandeltes Holz. Auch Teppichböden sind heikel – lieber pflegeleichte, strapazierfähige Alternativen wählen.“
Welche Trends sehen Sie aktuell bei Ferienhäusern?
„Regionalität in der Gestaltung, klare Linien, viel Licht und smarte Funktionen wie Heizungssteuerung oder digitale Schlösser.“
Vielen Dank für die vielen nützlichen Einblicke.
Kleine Entscheidungen mit großer Wirkung
Ein Ferienhaus richtig auszustatten, ist kein Hexenwerk – aber es braucht ein klares Konzept. Wer von Anfang an auf Qualität, Funktionalität und Langlebigkeit achtet, erspart sich spätere Probleme. Kleine Details machen oft den Unterschied: eine pflegeleichte Rückwand in der Dusche, ein Bett mit hochwertiger Matratze oder praktische Ablagen in der Küche. Der Gast merkt schnell, ob mitgedacht wurde. Und genau das bleibt hängen – in den Bewertungen, in Erinnerungen und bei der Entscheidung, wiederzukommen.
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